Ein äußerst interessanter Artikel zum Übersetzen – Übertragen – Nachdichten von literarischen Texten am Beispiel R.M. Rilkes von Alberto Gil mit dem Titel: “Translatologisch relevante Beziehungen zwischen Hermeneutik und Kreativität am Beispiel der Übertragungskunst von Rainer Maria Rilke”.
Der deutschen Übersetzung von Driss Chraibis Roman MOHAMMEDS BERUFUNG ist Rainer Maria Rilkes gleichnamiges Sonett vorangestellt:
Mohammeds Berufung Da aber als in sein Versteck der Hohe, sofort Erkennbare: der Engel, trat, aufrecht, der lautere und lichterlohe: da tat er allen Anspruch ab und bat
bleiben zu dürfen der von seinen Reisen innen verwirrte Kaufmann, der er war; er hatte nie gelesen – und nun gar ein solches Wort, zu viel für einen Weisen.
Der Engel aber, herrisch, wies und wies ihm, was geschrieben stand auf seinem Blatte, und gab nicht nach und wollte wieder: Lies.
Da las er: so, daß sich der Engel bog. Und war schon einer, der gelesen hatte und konnte und gehorchte und vollzog. Rainer Maria Rilke
Nur für Eingeweihte