* 150. TODESTAG BAUDELAIRE
Am 31. August 1867 ist Charles Baudelaire in Paris verstorben. Immer noch erschütternd sein Grabstein auf dem Friedhof Montparnasse, wo er als “Stiefsohn” im Grab seines dekorierten Stiefvaters begraben liegt …
In der PRESSE am 26. August 2017 ein Artikel von Oliver vom Hove “Das Schöne ist immer bizarr”, in dem er auch auf die zahlreichen Übersetzungen zu sprechen kommt.
Von den zahllosen Übersetzungen seiner „Fleurs du Mal“ins Deutsche sind die von Stefan George, Wolf von Kalckreuth, Walter Benjamin und Friedhelm Kemp die namhaftesten. Der Fassung, die der renommierte Klassiker-Übersetzer Simon Werle nun vorgelegt hat, gelingt es, dem Original in Rhythmus und Reim möglichst nahe zu kommen. Indes, das geht nicht immer ohne Ungelenkigkeiten ab, was angesichts des sperrigeren Angebots von Endreimen im Deutschen nicht verwundern darf.
Freilich: Um dem Genie Baudelaires nahezukommen, bedarf es dennoch des Ingeniums eines ebenbürtigen Dichters. So heißt es bei Werle in der ersten Strophe des Gedichts „Der Tod der Armen“: „Es ist der Tod, der tröstet und der, ach, lässt leben; / Er ist des Lebens Ziel, er ist die einzige Zuversicht, / Die uns als Elixier berauscht, sodass wir uns erheben, / Die Mut gibt, dass wir weitergehen bis zum Abendlicht.“Das ist schön klar und übersichtlich hingesetzt. Doch wie unübertrefflich dichterisch hat es Paul Celan nachempfunden: „Der Tod ist’s, ach, der tröstet, er flößt dir Leben ein; / wohin du lebst, da ist er, er ist die Zuversicht, / die zaubrisch in dir hochsteigt, berauschend wie ein Wein: / das Herz trinkt sich hier Mut zu – eh’s Nacht wird, stockt es nicht.“
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