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AUSZUG AUS DER GEDICHT-SAMMLUNG "DER GARTEN UNTER DEM SCHNEE"

Vorab das letzte Gedicht - und das Bild, auf das es sich bezieht - aus der Sammlung von "Le jardin sous la neige" von Jean-Michel Maulpoix, das demnächst im Leipziger Literaturverlag erscheint.


Entends-tu cet oiseau qui appelle dans l’hiver? 

Ce pourrait être une pie, posée sur une barrière à l’entrée d’un jardin gelé, comme dans un tableau que tu aimes. 

Peut-être un corbeau, ou quelque mouette au vol invisible. 

Le rouge-gorge, dit-on, ne craint pas le froid et chante en hiver jusque dans la nuit.  Entends-tu le cri d’un flocon de neige? 

Par où est-il entré, celui qui descend de la montagne, les épaules couvertes de neige?

 Il s’est assis près de la fenêtre fermée.

 Il a sorti une lettre de sa poche. Il l’a ouverte. Il lit lentement.

 Il souligne quelques phrases avec un crayon rouge.

Offrons-lui un peu de soupe, un peu de pain. 

Il vient des grandes solitudes.

 

Hörst du den Vogel, der im Winter ruft? 

Eine Elster könnte es sein, die auf einem Zaun am Eingang eines gefrorenen Gartens sitzt, wie auf dem Gemälde, das du liebst.

 Vielleicht ein Rabe oder etwa eine Möwe im unsichtbaren Flug. 

Das Rotkehlchen, sagt man, fürchtet die Kälte nicht und singt im Winter, bis es dunkel wird.  Hörst du den Schrei einer Schneeflocke? 

Wo ist er hereingekommen, der vom Gebirge herabsteigt, mit schneebedeckten Schultern?  Beim geschlossenen Fenster setzte er sich hin. 

Er holte einen Brief aus der Tasche, öffnete ihn und liest ihn langsam. 

Er unterstreicht einige Sätze mit einem Rotstift. 

Geben wir ihm ein wenig Suppe und ein wenig Brot. 

Er kommt aus der großen Einsamkeit.



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