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Aktuelles, Ankündigungen und Veranstaltungen

Im Rahmen des Festivalschwerpunkts “KULTUREN DES VERTRAUENS” war der senegalesische Autor ABASSE NDIONE eingeladen und stellte dort seinen Roman (auf Französisch erschienen 2008 bei Gallimard unter dem Titel MBEKE MI)  auf Deutsch DIE PIROGE im TRANSIT VERLAG  in der Übersetzung von Margret Milischer vor.


Insgesamt fanden drei Veranstaltungen mit ihm statt: Am 11. September zum Thema Vertrauen, bei der sein “ESSAY  ÜBER DAS VERTRAUEN DER SENEGALESISCHEN GESELLSCHAFT IN DIE MARABOUTS” präsentiert wurde, am 12. September am Abend die Buchpräsentation in der Neuköllner Kirche und ganz besonders beeindruckend die Begegnung am Vormittag  mit 400 Schülern aus mehrerer Berliner Gymnasien. Nach der Vorstellung des Romans und der zweisprachigen Lesung, bei der große Aufmerksamkeit herrschte, hatten die Schüler die Gelegenheit, Fragen über die Situation im Senegal, die Gründe für die Migration und die Entstehung des Buches zu stellen, die viele von ihnen – noch dazu in sehr gutem Französisch – auch wahrnahmen.


Abasse Ndione in Berlin

* Artikel im TAGESSPIEGEL von Ulrike Baureithel vom 19.9.2014: AUF TREU UND GLAUBEN

* Artikel BUCH-MARKT vom 21.9.2014 POSITIVE HALBZEIT DES INT. LITERATURFESTIVALS BERLIN

“Zu den Höhepunkten in der Reihe „Kulturen des Vertrauens“ gehörte der Auftritt des senegalesischen Autors Abasse Ndione. Er las vor über 500 Schülern aus seinem Buch Die Piroge (Transit), das von afrikanischen Bootsflüchtlingen erzählt.”

*Bericht der Schülerinnen der FRANZISKUS-SCHULE

*Bericht der Schülerinnen der BERTHA VON SUTTNER-SCHULE

*Bericht der Schüler vom RÜCKERT-GYMNASIUM

* Badische Zeitung “NICHT IMMER IST KONTROLLE BESSER“. Kulturen des Vertrauens beim Literaturfestival.

* Buchhändlerinnen stellen ihre Lieblingsbücher vor: Susanne schreibt was….. “Die Piroge … sollte Pflichtlektüre für Schüler werden!”

  • 18. Sept. 2014

Anfang September ist im Transit Verlag der Roman des senegalesischen Autors Abasse Ndione “DIE PIROGE” erschienen und wurde in Berlin anlässlich der Internationalen Literaturfestivals 2014 vorgestellt.


DIE PIROGE

Antje Weber – Flucht aus Senegal: Barça oder Tod (Süddeutsche Zeitung, 11. November 2015)

” Der senegalische Schriftsteller Abasse Ndione erzählt in seinen Roman “Die Piroge”  den mittlerweile ganz normalen Irrsinn einer lebensgefährlichen Bootsfahrt gen Europa einmal aus der Perspektive der Afrikaner. In einfacher Sprache und mit zwingender Logik beschreibt Ndione die vielfältigen Gründe für die Flucht: die bittere Armut der Bauern zum Beispiel, die durch Misswirtschaft des Staates und korrupte Geschäftsleute noch verstärkt wird; die allmähliche Vernichtung der Lebensgrundlage der Fischer, weil die europäischen Fangflotten die Meere leerfischen; überhaupt die mangelnde Rechtsstaatlichkeit, das marode Gesundheitssystem und die chronische Jugendarbeitslosigkeit eines hoch verschuldeten Entwicklungslandes. Ist es da ein Wunder, dass Familien zusammenlegen, um kräftigen jungen Männern für umgerechnet etwa 600 Euro die Überfahrt zu ermöglichen? Ist es verwerflich, dass sie darauf hoffen, dass deren spätere Überweisungen ihr Überleben sichern werden?”

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Manfred Loimeier (Morgenweb.de – 31.10.2015) – Mythos Europa lockt über das Meer

Tradition der Vertreibung

Vor den Gefahren der Flucht und den Tücken der See warnt auch der senegalesische Schriftsteller Abasse Ndione, dessen Roman “Die Piroge” (2008) vier Jahre später von Moussa Touré aus dem Senegal verfilmt wurde. Im August dieses Jahres sollte Ndione in Worms anlässlich der Nibelungenfestspiele über den Exodus aus Afrika sprechen – indes klappte die Flugverbindung nicht rechtzeitig. Seine interessante These: Schon durch Sklaverei und anhaltende kontinentale Wanderungsbewegungen sei Migration und Vertreibung für afrikanische Völker geradezu Teil der Identität geworden – die Option des Bleibens müsse dadurch erst erlernt werden.

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Gerd Schumann – Todesfahren (Junge Welt, Literaturbeilage – 16. Juni 2015)

“…..Wer »Die Piroge« liest, erfährt etwas von dem ökonomischen Zwang, der Menschen dazu bringt, ungeheure Risiken auf sich zu nehmen. Die spannende Story, und das macht sie besonders wertvoll, hilft den Lesern dabei, nach den Verursachern dieses Wahnsinns zu fragen.

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Uwe Bork – Europas Schuld beginnt nicht erst im Mittelmeer (Katholische Kirchenzeitung Deutschland, 25.4. 2015)

“…..Riesige Fabrikschiffe gegen hölzerne Pirogen – Ein Land wie der Senegal, in dem 600.000 seiner rund 13 Millionen Einwohner ihren Lebensunterhalt im Fischereisektor verdienen, wird empfindlich getroffen, wenn Europas Fischindustrie auf der Suche nach neuen Fanggründen weltweit auf Schnäppchenjagd geht und damit lokale Fischfangflotten wie die 21.000 hölzernen Pirogen des Landes ins wirtschaftliche Abseits drängt.”

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Axel Vits, Der andere Buchladen, Köln – Februar 2015

“…. Es ist eine Kunst, eine hohe Kunst, auf gerade mal hundert Seiten den Bogen, von Hoffnung, Zuversicht und Freudentaumel zu angsterfülltem, panischem Entsetzen zu schlagen, und auf jeder Seite dieses außergewöhnlichen Romans wünscht man den Protagonisten, sie mögen da herauskommen, ihr Ziel erreichen.”

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Der Sonntag (Wochenzeitung für die Evengelisch-Lutherische Landeskirche Sachsnes), 8. Februar 2015

Überfahrt ins Ungewisse

“Der Senegalese Abasse Ndione erählt in seinem Roman ‘Die Piroge’ von der dramatischen Flucht seiner Landsleute”

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Literaturkritik.de – Rezensionsforum, 2. Februar 2015

Alina Timofte

“Lesenswertes aus dem Senegal – Abasse Ndiones Roman “Die Piroge” handelt von der Bootsflucht nach Europa”

“…Wenn nicht (nur) Beherrschen des poetischen Handwerks, sondern Relevanz ein Kriterium „großer“ Literatur ist, dann ist dieses schmale Bändchen ganz groß. Ndiones spannendes und lehrreiches Buch fordert den Leser heraus, es lässt ihn mitdenken und seine eigenen Schlüsse ziehen, und nimmt ihn zugleich buchstäblich mit ins Boot. Eindrucksvolle Bilder, die im Gedächtnis bleiben, gänzlich ohne Schnörkel und ohne falschen Pathos, kurzum: ein für uns Europäer unbedingt empfehlenswertes Buch.”

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Buchmeinung, 19. Jänner 2015 (buchmeinung.com)

Die Piroge

“…Ein Plädoyer für eine andere Flüchtlingspolitik und ein beeindruckender Roman, der durch die Hervorhebung einiger Menschen Einblicke gibt in die Lebens- und Glaubenswelt der Senegalesen.”

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Neues Deutschland, 5. Jänner 2015

Manfred Loimeier

“Auf der Flucht aus Senegal nach Europa”

Der Autor ist über die literarischen Qualitäten des Buches enttäuscht und meint nur: “Es ist allein das Thema, das dieses Buch gleichwohl lesenswert macht, und eben der Bilderreichtum, den die dürftig geschilderte Handlung auslöst.”

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Badische Zeitung, 16. Dezember 2014

Stefan Tolksdorf  – “Die Piroge” schildert eine verzweifelte Flucht übers Meer

“…In der Literatur hat der brutale Kampf um die Festung Europa noch erstaunlich wenig Spuren hinterlassen. Umso bedeutender ist dieses Buch über eine exemplarische Passage…..Ein ganzer Kosmos menschlicher Schicksale steckt in diesen 80 Seiten.”

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Poetenladen, 5. Dezember 2014

Dietmar Jacobsen “Zehn Tage bis Santa Cruz

“….Und so darf man Diones bewegen­den Roman wohl auch als Appell an uns Europäer lesen, mehr dafür zu tun, damit jene Verzweifelten in Zukunft gar nicht erst an Bord eines Bootes gehen müssen, sondern ein Auskommen für sich und die Ihren vor der eigenen Haustür finden.”

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Lesefreunde24, 7. November 2014

… Ein spannender und lehrreicher Roman, der sehr abwechslungsreich geschrieben ist. Berührend, aufwühlend und zugleich mahnend ist “Die Piroge” und angesichts der heutigen Flüchtlingsproblematik aktueller denn je. Zugleich ist diese Erzählung schmerzhaft individuell und lässt den Leser richtig mitfühlen und an der Handlung teilhaben.

mehr lesen: llesefreunde

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Ausgabe 4/2014 der Zeitschrift BIG Business Crime, 3. November 2014 Gerd Bedszent

… Die Handlungen von Romanvorlage und Verfilmung unterscheiden sich nur in wenigen Details voneinander. Beide sind unbedingt empfehlenswert. Der Schwerpunkt der Verfilmung liegt bei der Überfahrt, während das Buch ausführlicher die Vorgeschichte thematisiert. Besticht der Film durch grandiose Bilder, hervorragende Dialoge und eine genaue Beobachtung der verschiedenen handelnden Personen, so vermittelt das Buch durch die kurze, knappe Schilderung der Ereignissen und Hintergründe ein eindringliches und ungeschminktes Bild von der westafrikanischen Gesellschaft. Der Autor Abasse Ndione, von Beruf Krankenpfleger, ist selbst in einem senegalesischen Fischerdorf aufgewachsen, kennt Land und Leute, nimmt bei der Beschreibung der Verhältnisse kein Blatt vor den Mund. … Ein zorniges Buch. Ein treffendes Buch. Einzige Reaktion von Regierungen der Europäischen Union, denen die afrikanischen Verhältnisse durchaus bekannt sind, ist eine Verstärkung der Migrationsabwehr. Gemäß Angabe von Pro Asyl starben seit dem Jahre 2000 über 23.000 Flüchtlinge an Europas Grenzen, etwa 5.000 von ihnen ruhen auf dem Meeresgrund irgendwo zwischen Westafrika und den Kanarischen Inseln.

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RBB, Die Literaturagenten, 26. Oktober 2014 Thomas Böhm

… Die stärkste Szene für mich ist der Moment, in dem die Piroge in See sticht. Das Meer ist ruhig, alle sind voller Hoffnung. Es herrscht ein großer Zusammenhalt zwischen den über 40 Leuten auf dem natürlich überladenen Schiff. Es hat einen sehr anrührenden Moment von Utopie. Von Neuanfang. Und wenn sie überleben, ist das, was dann kommt: Europa. Deutschland. Wir. Deshalb sollten wir dieses schmale, klare, sehr wichtige Buch lesen.

mehr hören: LiteraturagentenCursor auf 14.26 min vorstellen

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Echo Tirol, 26. September 2014 Andreas Hauser

… Schlicht, aber dafür umso eindringlicher gibt Ndione den Namenlosen Namen, Gesichter und Geschichte – und macht genau damit betroffen.

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Radiosendungen:

18.1.2015 “Die Reise ins vermeintliche Paradies” – Zum Nachhören: Buchzeichen – Schweizer Rundfunk und Fernsehen (SRF 1)

8.12.2014 Abasse Ndione “Die Piroge” – Zum Nachhören: Hessischer Rundfunk

26.10. Abasse Ndione “Die Piroge” – Zum Nachhören: ARD-Mediathek

26.10. Die Literatur-Agenten mit Lydia Herms und Thomas Böhm – Das Büchermagazin – Zum Nachhören

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Rezensionen:

Süddeutsche Zeitung, Nr. 230, Literaturbeilage, 7.10.2014 unter dem Titel “Ronaldhinos Pferdefuss”

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.10.2014 (Perlentaucher)

Mit Abasse Nidones Roman “Die Piroge” hat Rezensent Ulrich Baron ein kluges Buch über senegalische Flüchtlinge gelesen. Bewundernd stellt der Kritiker fest, dass es dem Autor gelingt, nicht einfach von der Flucht vierzig junger Leute aus dem Senegal zu erzählen, sondern insbesondere in verschiedenen Passagen ihre Hoffnungen und Sehnsüchte zu schildern. Und so liest Baron gebannt, wie die Passagiere des Schiffes von Villen, Autos und einem besseren Leben träumen, neidisch auf alle jene sind, die es bereits geschafft haben und die Ungleichheit immer weiter vorantreiben. Einzig das Nachwort, das alle Hoffnung in eine Liberalisierung der europäischen Einwanderungspolitik setzt, erscheint dem Kritiker ein wenig “naiv”.

Rezension  unter bücher.de.

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Leseempfehlungen:

Arte – September 2014

Buchhandlung Straub

Buchhandlung Le Sabot/Bonn

Da der vielfach ausgezeichnete Film von Moussa Touré “La Pirogue/Die Piroge” in Deutschland keinen Verleih finden konnte (siehe Artikel FAZ_DIE PIROGE), hat das EZEF (Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezhogene Filmarbeit) eine DVD mit deutschen Untertiteln herausgebracht, gleichzeitig umfangreiche Unterlagen mit Hintergrundinformationen und didaktischen Hinweisen. Die DVD bestellen:  info@ezef.de

Link zum Trailer des Films.

Hintergrund: Flucht, Migration und die Politik der Abwehr von Flüchtlingen

„Lampedusa“ war und ist auch an den Küsten Andalusiens, in den nordafrikanischen Enklaven Ceuta und Melilla – und auf den Kanarischen Inseln. Nach dem Höhepunkt der Migrationsbewegung in den Jahren um 2006 ist der Flüchtlingsstrom aus dem Senegal in Richtung der spanischen Atlantikinseln zwischenzeitlich nicht nur wegen des erschwerten Zugangs durch den aufgerüsteten Grenzschutz und die anhaltende europäische Wirtschaftskrise in Spanien und Europa etwas abgeebbt. Moussa Touré sieht Gründe vor allem auch in der „Rückkehr der Hoffnung“ unter der neuen senegalesischen Regierung, die sich u. a. für heimische Arbeitsplätze einsetzt. Währenddessen haben sich die Flüchtlingsbewegungen aus anderen Regionen der Subsahara und den Krisengebieten Nordafrikas über immer gefährlichere Routen in das Zentrum des Mittelmeers und die Ägäis verlagert. Infolge der Umwälzungen in der arabischen Welt sind Abkommen obsolet geworden, mit denen die EU die inzwischen gestürzten Regimes einst erfolgreich zur Flüchtlingsabwehr aus dem Süden verpflichtet hatte, gleichzeitig steigt die Migration aus diesen von Bürgerkrieg und Instabilität gezeichneten Ländern.

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